Das Jubiläum unseres Produktionsstandortes in Greven-Bockholt wurde ausgiebig gefeiert. Unser Geschäftsführer Dr. Hans Georg Leuck begrüßte Mitarbeiter, Kunden sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft zu einem Festakt.
In Reden und Ansprachen wurde die erfolgreiche Entwicklung des Werkes gewürdigt, dessen Name „Schiffahrt“ auf die Führung des Dortmund-Ems-Kanals über den Fluss Ems in der unmittelbaren Nähe zurückgeht. Das Werk ist seit der Gründung immer auf dem neuesten Stand der Produktionstechnik gehalten worden, um die gewohnte Kalksandsteinqualität sicherzustellen. Eine Besonderheit ist seit den 80er Jahren die Produktion von KS-U-Schalen. Nach umfangreichen Investitionen werden hier nun seit einigen Jahren KS-Rasterelemente hergestellt.
In seinem Festvortrag ging Dipl.-Volkswirt Reinhard Marx, Vorstandsvorsitzender Wohnungs-Verein Rheine eG (größtes Wohnungsunternehmen im Kreis Steinfurt).und Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises Wohnungsunternehmen Münster/Münsterland, auf die Frage ein, ob Bestandsersatz eine Alternative für Investoren ist.
Über Jahrzehnte seien die Geschäftsmodelle der Wohnungswirtschaft auf die Bereitstellung geeigneten Wohnraums für breite Bevölkerungsschichten ausgerichtet gewesen, so Marx. Bei der Bereitstellung geeigneten Wohnraums für breite Bevölkerungsschichten sei „bestandsersetzender Neubau“ kaum bekannt gewesen. Einer Studie zufolge sei die Modernisierung von kleinen Wohnhäusern allerdings deutlich teurer als ein Ersatzneubau. Dazu stellte er eine Beispielrechnung auf: Würden Altbauten vollständig energetisch modernisiert und auch noch barrierefrei für ältere Menschen umgebaut, würde ein Aufwand von 1.334 bis 1.611 €/m² anfallen. Ein vergleichbarer Neubau - gegebenenfalls an einem anderen Ort - würde aber nur 1.075 bis 1.350 €/m² kosten. Marx berichtete, dass die staatliche KfW-Bank eine "Abrissprämie" für alte Häuser entwickle, bei denen sich eine energetische Sanierung nicht mehr rechne.
Über die „Planung und Ausführung von Passivhäusern mit Kalksandstein“ sprach Dipl.-Pol. Klaus Michael, Leiter des Niedrig-Energie-Institutes Detmold. Er ging auf das Passivhaus ein und sagte, dass dieses bis 2020 als Standard angesehen werde. Bei diesem müsse in der Bauphase deutlich stärker als früher auf die handwerkliche Ausführung von Wärmeschutz, Schallschutz, Luftdichtheit und Haustechnik geachtet werden. „Mit KS-Außenwandkonstruktionen lassen sich alle heutigen und zukünftigen Anforderungen an den Wärmeschutz von Gebäuden erfüllen – vom Niedrigstenergiehaus, Passivhaus bis hin zum Plus-Energiehaus“, so Michael. Als massiver Baustoff habe der Kalksandstein noch weitere Vorteile: Er sei nicht brennbar, habe sehr gute Schallschutzwerte und diene als Wärmespeicher (Kachelofeneffekt). Außerdem könne man mit ihm sehr kostengünstige, schlanke, wohnflächensparende Wandkonstruktionen herstellen. <link fileadmin user_upload bilder news _blank download>Hier können Sie Einblick in seine sehr interessante Präsentation nehmen.
Auch das Werk Schiffahrt trägt dazu bei, diesen Baustoff zur Verfügung zu stellen. Das Werk wurde von der Schencking & Co., Münster-Hiltrup, errichtet. Im Mai 1961 begann die Produktion in einer Hochphase der Baukonjunktur. Dadurch wurde eine Steinmenge abgesetzt, mit der man ca. 300 Einfamilienhäuser errichten konnte. Wegen der damals sehr begrenzten Produktpalette gelang dies mit nur einer Presse. 1963 wurde das Werk bereits erweitert; heute stehen dort 5 Pressen. Mit laufenden Investitionen wurde das Werk bis heute auf dem neusten technischen Stand gehalten und weitgehend automatisiert. Die Belegschaft zählt 14 Beschäftigte. Seit 2002 gehört es zu den Baustoffwerken Münster-Osnabrück und vertreibt seine Produkte seit 2006 über die BMO-KS-Vertrieb Bielefeld-Münster-Osnabrück.
Bild: Von links nach rechts:
Bernhard Göcking, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Bundesverband Kalksandsteinindustrie, Hannover; Stefan Deimann, Geschäftsführer Gesellschaft zur Entwicklung und Förderung der Wirtschaft in der Stadt Greven mbH; Peter Vennemeyer, Bürgermeister Stadt Greven; Dr. Hans Georg Leuck, Geschäftsführer Baustoffwerke Münster-Osnabrück; Klaus Michael, Niedrig-Energie-Institut Detmold; Reinhard Marx, Wohnungs-Verein Rheine eG; Wolfgang Hildebrandt, Betriebsleiter Werk Greven-Schiffahrt